„StreuobstKids“ am Start.
Am Pfingstsamstag war es soweit: die neue Initiative der IG Streuobst e.V. in Karben ist gestartet und
die ersten „StreuobstKids“ trafen sich auf der Streuobstwiese in Klein-Karben. „StreuobstKids“ – das
sind Mädchen und Jungen ungefähr im Grundschulalter, die in der Natur auf Entdeckungsreise gehen
und dabei basteln, malen, werkeln und so Tiere und Pflanzen hautnah erleben.
Natürlich geht das nicht allein! Damit eine kompetente Betreuung der Kinder gewährleistet ist, hat
der Verein die Streuobstpädagogin Dorothee Hemming engagiert. Sie ist hauptberuflich Erzieherin
und schon von Kindheit an in der Kelterei ihrer Eltern mit Streuobst aufgewachsen. Was liegt da also
näher, als beides miteinander zu kombinieren und die Streuobstpädagogik mit Kindern auf den
Wiesen zu erleben?
„Das gibt es ja kaum noch, dass sich die Kinder tatsächlich mit der Natur beschäftigen. Und sogar ich
lerne hier noch etwas!“ So das Fazit nach nur einer halben Stunde von einem Vater, der mit seinen
beiden Töchtern am Samstag zum Schnuppern vorbeigekommen ist. Für die Kinder stand dabei
weniger das Lernen im Vordergrund, sondern eher das Entdecken und die Möglichkeit, das Leben auf
der Wiese etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes:
Ausgestattet mit Becherlupen musste schon ganz genau geschaut werden, um erfolgreich ein
Tierchen zu entdecken und es in den kleinen Becher zu bugsieren. Obwohl das Wetter nicht perfekt
war, fand sich nach einiger Zeit eine vielfältige Auswahl an krabbelnden Tieren.
Der Marienkäfer wurde schnell erkannt – aber bei den anderen Insekten und Spinnen wurde es
schon schwieriger, wie zum Beispiel bei der Wiesenschaumzikade die nur sehr schwer zu erkennen ist
da Sie sich in einem kleinen Schaumteppich versteckt. Wie gut, dass Dorothee hier entsprechende
Bücher und Faltblätter zur Bestimmung mitgebracht hatte! Auf dem vorbereiteten weißen Laken
waren die aus den Lupen entlassenen Tiere gut zu sehen und konnten letztlich alle zugeordnet
werden. Anschließend durften alle Tiere wieder zurück in ihren Lebensraum auf der Wiese – denn
auch die ganz winzigen Käfer werden dort gebraucht.
Gegenstand der Initiative soll es auch sein, eine Streuobstwiese im Lauf des Jahres zu erforschen.
Nach der Obstblüte sind zwar schon kleine Früchte an den Bäumen zu sehen, aber interessant ist
aktuell eher das Wachstum der Gräser und Wildblumen. Nach der anstehenden Mahd sind mit den
frühen Kirschen dann auch schon die ersten Obstsorten reif. Und darum wird es u.a. auch bei den
folgenden Treffen gehen: Was kann man zuerst essen? Wie unterscheiden sich die Bäume der
verschiedenen Obstsorten? Schmecken alle Birnen gleich gut? Und gibt es vielleicht sogar noch ganz
andere Früchte auf einer Streuobstwiese, die es so im Supermarkt nicht zu kaufen gibt?